Heilpraktikerin für Psychotherapie
Resilienz-Coachin, Achtsamkeitstrainerin

Was ist Achtsamkeit?

Das Glück ist ein Schmetterling, sagte der Meister.

Jag ihm nach und er entwischt dir. Setz dich hin und er lässt sich auf deiner Schulter nieder.

Was soll ich also tun, um das Glück zu erlangen?, fragte der Schüler.

Du könntest versuchen, dich ganz ruhig hinzusetzen – falls du es wagst!

Anthony de Mello
Jesuitenpriester und spiritueller Lehrer

Achtsamkeit ist:

Hinwendung zum unmittelbaren Augenblick. 
eine nicht-wertende, annehmende Haltung einnehmen
das Fühlen, Denken, Empfinden in diesem Moment spüren

Was bewirkt Achtsamkeit?

Im Kontakt mit dem gegenwärtigen Augenblick sein; lebendiges und intensives Erleben des Moments.

Erhöhte Selbstwahrnehmung hinsichtlich der eigenen Verhaltens- und Handlungsmuster.

Verbesserter Zugang zum körperlichen Erleben und eine damit verbundene erhöhte Selbstfürsorgekompetenz.

Eigene Bedürfnisse und Grenzen besser spüren können

Gestärkte kommunikative Fähigkeiten durch eine verbesserte Aufmerksamkeitsregulierung

Steigerung der Konzentrationsfähigkeit und der Lernleistung

Verbesserter Zugang zu kreativem Denken und Handeln jenseits von eingefahrenen Gedankenstrukturen

Mehr Raum für bewusste Entscheidungen und Handlungen

Automatismen und Stressmuster durchbrechen können

Erhöhung der Entspannungsfähigkeit und der Stressbewältigungskompetenz

Negative Gedankenkreisläufe besser wahrnehmen und unterbrechen können

Verbesserte Emotionsregulierung, z.B. bei Ängsten oder Aggressionen. Präventivwirkung bei Depressionen.

„Das Herz der Achtsamkeit ist für mich die Entdeckung und Kultivierung der Verbundenheit mit dem, was das Beste und Tiefste in uns Menschen ist.“

Jon Kabat-Zinn
Professor Emeritus für Medizin an der University of Massachusetts Medical School,
Begründer des Center for Mindfulness,
Entwickler des MBSR-Achtsamkeitstrainings

Achtsamkeit zum Ausprobieren

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  • 10 Minuten Atembeobachtung 00:00

Expertenwissen

Wie wirkt Achtsamkeit bei Stress?

Oder: Wie sich der Säbelzahntiger als Terminkalender tarnt.

Aus unserer Evolutionsgeschichte tragen wir Menschen einen wichtigen Überlebensmechanismus in uns: Unser Körper-Geist-System schaltet bei Gefahren automatisch auf Flucht, Kampf oder Todstellen, der sogenannte „Fight-flee-or-freece-Effekt“. Heute begegnen wir in unserem Alltag keinem Säbelzahntiger mehr, sondern vollen Terminkalendern, einem hohen Leistungsdruck und einer häufig ebenso hohen Erwartungshaltung uns selbst gegenüber. Unser Überlebensmechanismus macht hier allerdings keinen Unterschied: Unser Körper-Geist-System reagiert auf hohe Anforderungen mit Abwehr, Angst, Aggression oder Rückzug und flutet unseren Körper mit Stresshormonen.

Wenn wir lernen, uns in solchen Situationen achtsam zu verhalten, schaffen wir einen Bewusstseinsraum, der wie ein Schutzschirm vor dem „inneren Gewitter“ von überflutenden Gefühlen und Gedanken wirkt. Wie machen wir das? Wir nehmen bewusst wahr, was eine Situation in uns auslöst, ohne sofort zu reagieren. Wir werden uns bewusst, wie es gerade in uns aussieht, welche Gedanken uns bestimmen und welche Emotionen und Körperempfindungen gerade da sind. Durch diesen achtsamen bewussten Raum schaffen wir eine gewisse Distanz und Unabhängigkeit von eben jenem inneren Zustand. Wir schaffen eine bewusste Pause zwischen einem Handlungsimpuls und der tatsächlichen Handlung. So reagieren wir nicht automatisch, sondern aus einem bewussten Raum heraus. Wenn wir uns dann für ein bestimmtes Verhalten entscheiden, beziehen wir unser inneres Empfinden sehr wohl mit ein, wir werden aber nicht impulshaft durch dieses Empfinden gesteuert.

Durch das Aufspannen eines achtsamen Bewusstseinsraums kann ich nun entscheiden, wie ich meine Aufgabe bewerkstellige: Ob ich mir Hilfe hole, in welcher Zeit ich sie realistischerweise erledigen kann oder ob ich mich vielleicht sogar abgrenzen möchte, weil die Aufgabe eine Überforderung darstellt. Auf diese Weise erhöht sich mein Repertoire an Bewältigungsstrategien.

Zudem kann ich wahrnehmen, wenn ich beginne mir selbst sehr viel Druck zu machen, und mich vielleicht stressverschärfende Gedanken einholen: „Das wirst du nie schaffen.“ Vielleicht kann ich auch bemerken, wenn ich von Glaubenssätzen gesteuert werde, die mich antreiben: „Es muss perfekt werden!“ Das heißt, ich kann einen bewussten Umgang mit meinen eigenen stressverschärfenden oder sogar stressauslösenden inneren Strukturen erlernen und mich von ihnen distanzieren.

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